Beginnend mit einem kurzen geographischen Ueberblick wird im ersten Teil dieses Werkes eine allgemeine Einführung zur Besiedlung des Kantons Jura von der Spätlatènezeit bis ins Frühmittelalter gegeben (Kap. 1).

Das Kapitel 2 geht der Frage der Identität der Bevölkerung nach, die diese Region besiedelt hat. Zu Ende der gallischen Unabhängigkeit gehörte dieses Territorium wohl zum Stammesgebiet der Sequaner. Erst bei der Schaffung der Civitas Rauracorum in der früheren Kaiserzeit ging ein Teil des Kantonsgebietes in die raurakische Gerichtsbarkeit über. Nach dem 5. Jahrhundert, das vorläufig einen weissen Flecken darstellt, bleiben die Verhältnisse unklar, da die besprochene Region im Grenzbereich der Franken, Burgunder und Alamannen liegt.

Im Kapitel 3 wird der Kenntnisstand des antiken Strassennetzes aufgezeigt. Die keltischen Verkehrswege sind kaum bekannt. Es ist aber wahrscheinlich, dass ihre Trassen, zumindest unverlegbare Passagen wie Passübergänge, mehrheitlich im römischen Strassennetz aufgingen. Dagegen ist eine Weiterbenützung der römischen Strassen bis ins 7. Jahrhundert, und insbesondere über diese Zeit hinaus, nicht nachweisbar.

Abgesehen von wenigen unbedeutenden Hinweisen, sind Siedlungen (Kap. 4) der späten Latènezeit einzig im Oppidum vom Mont Terri nachgewiesen. Kürzlich durchgeführte Grabungen auf dem Trasse der Autobahn A16-Transjurane führten zur Entdeckung weiterer Fundstellen. Es ist auf jeden Fall sicher, dass es oft eine Siedlungskontinuität zwischen den latènezeitlichen Gehöften der Einheimischen und den römischen Villen gab. Zwei Agglomerationen der letztgenannten Periode sind im Gebiet von Pruntrut und Delsberg ins Auge zu fassen. Frühmittelalterliche Siedlungen, die nun dank neueren Ausgrabungen fassbar werden, sind indirekt auch durch die zahlreichen, vor allem im 19. Jahrhundert entdeckten Gräberfelder bezeugt.

Das Kapitel 5 ist den Bestattungssitten und dem Glauben gewidmet. Es zeigt die erstaunliche Absenz von Gräbern der späten Latènezeit. Gerade eine einzige Bestattung ist bekannt. Ueberraschend ist auch, dass trotz der zahlreichen römischen Villen, nur wenige römische Gräberfelder nachgewiesen sind. Aus dieser Periode stammt auch das älteste Heiligtum des Kantons Jura, der gallo-römische Umgangstempel von Pruntrut. Im Frühmittelalter, aus dem zahlreiche Gräberfelder bekannt sind, setzte die Christianisierung ein, die mit der Errichtung von Kirchen und Klöstern begleitet war.

Der zweite Teil des Werkes enthält einen alphabetisch nach Gemeinden gegliederten Katalog, der in zusammenfassender Art auf die Entdeckungen an jedem Fundort eingeht. Er wird von einem thematisch aufgebauten Register begleitet, das die Suche mittels Schlagwörtern erlaubt.

Übersetzung: Othmar Wey