Dieser Band der Cahiers d’archéologie jurassienne befasst sich mit der Untersuchung von zwei in der Ajoie entdeckten mesolithischen Fundplätzen : Bure, Montbion und Porrentruy, Hôtel-Dieu (Kanton Jura). Da mesolithische Funde in der Region selten sind, wurden die beiden Gerätschaften detailliert untersucht, obwohl sie sich nur in sekundärer Fundlage erhalten haben. Zusätzlich bekam die Untersuchung dank der Präsenz von zwei Plätzen innerhalb des gleichen Gebiets eine «territoriale» Dimension, dies im Unterschied zu einer Monographie sensu stricto.

Die Publikation setzt sich aus drei Teilen zusammen : Geologie, Archäologie und Synthese. In der Einführung sind die verschiedenen Aspekte der Arbeit vorgestellt (Kapitel 1). Im Kapitel 2 folgt die Erläuterung der geologischen und geomorphologischen Verhältnisse in der Ajoie. Dies beinhaltet insbesondere einen Diskurs über die Umwelt, sowie die klimatischen Rahmenbedingungen, der sich auf die jüngsten Untersuchungen auf dem Kantonsgebiet stützt. Der Einfluss des natürlichen Umfeldes im Alltag der mesolithischen Jäger wird dadurch hervorgehoben, was zugleich zum Kapitel 3 überführt.

Letzteres behandelt das geologische Umfeld der Region unter dem Gesichtspunkt der Gesteinsrohstoffe. Nach einer Erörterung ihres geologischen Zusammenhanges werden die Silexvorkommen in Bezug auf ihren Zugang und ihre mögliche Ausbeutung durch die damaligen Menschen betrachtet. Der erste Teil schliesst mit einer Herkunftsbestimmung der auf den Plätzen Montbion und Hôtel-Dieu verwendeten Rohstoffe ab (Kapitel 4). Dies erlaubt es ein potentiell ausgebeutetes Gebiet zu umschreiben, aber auch die mögliche Wiederverwendung von Altfunden aus dem Mittelpaläolithikum sowie allfällige Kontakte mit anderen, zeitgleichen Gruppen aufzuzeigen.

Die archäologische Auswertung bildet den zweiten Teil des Buches. Die Kapitel 5 und 6 betreffen jeweils die Fundplätze von Montbion und Hôtel-Dieu. In beiden Fällen ermöglicht die geologische Auswertung der Gerätschaften, die aus umgelagerten Böden stammen, sie in ihren ursprünglichen Zusammenhang zu setzen. Die archäologischen Analysen erfolgen in zwei komplementären Richtungen : Typologie und Technologie. Allgemeine Tendenzen werden sowohl für die Werkzeuge, wie auch im Bereich der Abschlagtechniken zur Werkzeugherstellung bestimmt.

Die jüngsten Arbeiten im Rahmen des Autobahnbaus im Kanton Jura haben ebenfalls einige Spuren von menschlicher Präsenz im Mesolithikum in der Ajoie erbracht. Diese Elemente sind im Kapitel 7 vorgestellt.

Der letzte Teil des Werkes ist, je nach Datenverfügbarkeit, dem petrographischen, typologischen und technologischen Vergleich, zuerst zwischen den Plätzen Montbion und Hôtel-Dieu, dann anderen regionalen, und sogar weiterer entfernten Fundstellen gewidmet (Kapitel 8). Hier bietet sich dann auch die Gelegenheit die technologische Analyse der Gerätschaft von Saint-Ursanne, Les Gripons (JU) zu aktualisieren.

Letztlich können die beiden Fundstellen aus der Ajoie ins Boreal gesetzt und der Gruppe des nördlichen Juras, Technokomplex des älteren Mesolithikums II/III mit Tendenz Beuronien, zugewiesen werden.

Übersetzung: Ludwig Eschenlohr